Friedrich List

Friedrich List, geboren am 06.08.1789 in Reutlingen, war einer der bedeutendsten deutschen Nationalökonomen im Zeitalter der frühen Industrialisierung. Seine Verdienste bestanden vor allem in der Lehre von der Selbstständigkeit der nationalen Wirtschaft. Zur Durchsetzung seiner Ziele forderte er Schutzzölle und den Ausbau des Eisenbahnnetzes zur Verbesserung der Infrastruktur. Er gilt als Vorkämpfer der deutschen Zollunion.

Bis heute haben seine Ideen von der Schaffung großer Wirtschaftsräume mit einer entsprechenden Verkehrsstruktur nicht an Aktualität verloren. Von vielen angefeindet und missverstanden, beging Friedrich List am 30. November 1846 in Kufstein Selbstmord.

Was war das Besondere an Friedrich List? Was kennzeichnet ihn als eine so starke Persönlichkeit? Sicherlich die Tatsache, dass er sich nicht mit den Gegebenheiten abfand. Er übte Kritik an der herrschenden Wirtschaftspolitik („Reutlinger Petition“), wurde wegen „Majetätsbeleidigung“ angeklagt und zu zehn Monaten Festungshaft verurteilt. Nach zunächst erfolgreicher Flucht nach Frankreich und der Schweiz kehrte List 1824 zurück, um die Haft auf dem Hohenasperg bei Ludwigsburg anzutreten.

Als er sich 1825 bereiterklärte, in die Vereinigten Staaten auszuwandern, wurde er nach Verbüßung von fünf der zehn Monate Haft begnadigt. In Amerika betätigte er sich erfolgreich als Farmer, Geschäftsmann, Journalist und als Initiator einer der ersten Eisenbahnlinien und erwarb ein Millionen-Vermögen. Er unterstützte im amerikanischen Wahlkampf Andrew Jackson und hätte nach dessen Wahlsieg Minister oder gar Vizepräsident der USA werden können.

In Deutschland organisierte List den deutschen Handels- und Gewerbeverein und trat für die Schaffung des „Deutschen Zollvereins“ ein. 1838 haben sich unter der Führung Preußens 38 deutsche Kleinstaaten zu einer Zollunion zusammengeschlossen. Dieser gemeinsame Markt wurde zu einer Vorstufe der Vereinigung Deutschlands unter Bismarck. Bismarck krönte auch diesen wirtschaftlichen Zusammenschluss durch eine reichseinheitliche Währung, die Mark, im Jahre 1873.

Finanzielle Schwierigkeiten und schwere Depressionen überschatteten seine letzten Lebensjahre. Auf einer Reise nach Tirol beging er 1846 in Kufstein Selbstmord.

Quelle: https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/geschichte/artikel/friedrich-list

Weiterführende Links:

Friedrich List in Politik/Wirtschaft | Schülerlexikon | LernhelferLeMO Albert Einstein (dhm.de)

Friedrich List – Wikipedia

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