Frieda Kahlo

„Zu Lebzeiten war Frida Kahlo vor allem die exotische Blume am Knopfloch des großen Meisters Diego Rivera (ihrem Ehemann). Nach ihrem Tod 1954 war es lange Zeit still um sie, und erst zu Beginn der 1970er Jahre wurde sie im Zuge der Frauenbewegung wiederentdeckt. Seitdem hat es zahlreiche Ausstellungen ihrer Werke und vielfältige Hommagen an die Frau und Künstlerin Frida Kahlo gegeben, und ihre Popularität ist stetig gestiegen. In ihrer Wirkung hat sie Diego Rivera längst übertroffen.“ (Karen Genschow: Frida Kahlo. 2007, S. 120.)

Frida Kahlo wurde 1907 als drittes Kind von Matilde und Guillermo Kahlo geboren (damals noch als „Frieda“); sie änderte später ihr Geburtsjahr auf 1910, das Jahr der Mexikanischen Revolution. Sie befand es für wichtig hervorzuheben, dass ihr Leben in ihren Augen mit dem neuen Mexiko begonnen habe.

Frida Kahlo musste in ihrem Leben einige Nackenschläge verkraften. Im Alter von 6 Jahren erkrankte sie an Kinderlähmung. Am 17. September 1925, im Alter von 18 Jahren, erlitt sie schwerste Verletzungen bei einem Unfall mit einem Autobus und einer Straßenbahn. Dabei drang ein Eisenteil in ihr Becken bis in die Rückengegend. Ihre Verletzungen zwangen ihr ein monatelanges Krankenbett auf. Während dieser Zeit kam sie aus Langweile auf das Malen, dass sie Zeit ihres Lebens ausübte. Das Schicksal führte dazu, dass sie einen großen Teil ihres Lebens im Ganzkörpergips oder in einem Stahlkorsett verbringen musste. Doch Frida kämpfte weiter und lernte auch nach ihrer Genesung wieder laufen. Ab 1951 verbrachte sie ihr Leben im Rollstuhl und im Jahr 1953 wurde schließlich ihr rechter Unterschenkel amputiert. Insgesamt durchlebte sie in 29 Jahren 32 Operationen.

Im September 1926, mit neunzehn Jahren, malte sie ihr erstes Selbstporträt, das "Selbstbildnis mit Samtkleid". Ihre Schicksalsschläge, ihr Schmerz und ihre Liebe zu Diego Rivera – all das sind Erfahrungen, die sich in ihren Werken widerspiegeln. So wird die Kunst Ausdruck ihrer seelischen und körperlichen Qualen. Frida Kahlo malte 143 Bilder, davon 55 Selbstporträts. Man kann sie getrost als Erfinderin des Selfies bezeichnen.

Fridas Werke haben internationale Bekanntheit erlangt. In Lateinamerika gilt sie als bekannteste mexikanische Künstlerin. Ihre Werke wurden von der mexikanischen Regierung als “nationales Kulturgut” erklärt. Das Louvre erwarb das Selbstportrait “The Frame” als erstes Werk eines mexikanischen Künstlers. Auch über die europäischen Grenzen hinaus erlangte sie Bekanntheit. So konnte sie auch Erfolge in Boston und New York feiern. Ihre Werke werden in mehreren Galerien ausgestellt. Nicht nur in der Kunst spielt sie bis heute eine bedeutende Rolle, sondern auch in den 70er Jahren nimmt sie politisch eine wichtige Position ein und gilt als Vorbild vieler Frauenrechtlerinnen.

Kahlos Selbstporträt Diego y yo (Diego und ich) aus dem Jahr 1949 erzielte im November 2021 bei Sotheby’s mit 34,9 Millionen Dollar den höchsten Preis, der je für ein Gemälde eines lateinamerikanischen Künstlers bezahlt wurde.  Damit überflügelte sie ihren Ehemann Diego Rivera. Den bisherigen Rekord hielt sein Gemälde Los Rivales (1931), das 2018 für 9,76 Millionen Dollar versteigert wurde.

Quellen:

Frida Kahlo - Biografie WHO'S WHO (whoswho.de) vom 08.05.2022

Frida Kahlo – Wikipedia vom 08.05.2022

Frida Kahlo die Ikone des 20 Jahrhunderts - ArtNight

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Frida Kahlo – Wikipedia

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Frida Kahlo: Die berühmteste Malerin Mexikos | Mehr auf KiKA.de - YouTube

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